Es gibt Tage da bin ich unruhig, umher getrieben, zerrissen, nachdenklich. Gestern war so ein Tag. Ich mag diese Tage nicht, weil ich mich unsicher und schwach fühle. Nicht im Einklang mit mir und der Welt. Meine Ziele scheinen so weit weg. Mein Ambitionen zweifelhaft. An diesen Tagen kann mich eine kleine Kritik schon aus der Bahn werfen und alle sind irgendwie doof. Besonders ich. An diesen Tagen vergleiche ich mich mit anderen, schneide dabei schlecht ab und bin unzufrieden. Im schlimmsten Fall meckere ich dann die Menschen an, die mir am wichtigsten sind. Und dann kommt das schlechte Gewissen, was in der Situation auch nicht hilfreich ist.
Vielleicht kennt der ein oder andere solche Tage. Gefühlt hat man tausend Baustellen im Kopf und man hofft, wenn das erst erledigt ist oder geklärt, dann werde ich zur Ruhe kommen. Dann werde ich Zufrieden sein und im Einklang mit mir. Und so lässt man sich treiben von einer Baustelle zur nächsten und die Ruhe und Zufriedenheit setzt nicht ein, weil die Baustellen nicht aufhören. Die Baustellen werden nie aufhören. Es gibt im Leben kein fertig. Sobald du eine Sache erledigt hast….Ausbildung zu Ende, Haus gebaut, Partner gefunden, Wunschgewicht erreicht, umgezogen, Problem gelöst…sind schon wieder 1000 neue Ideen, Wünsche und Ziele in deinem Kopf. So sind wir Menschen. Im Prinzip ist das super, weil wir immer einen Antrieb und Motivation brauchen, einen Grund morgens aufzustehen. Es kann uns aber auch überfahren. Das merke ich an den Tage wo ich unruhig bin und mich irgenwie umher getrieben fühle.
Dann weiß ich, es ist höchste Zeit mal die Baustellen zu verlassen. Mich auf den Rasen zu legen. Die Augen zu schließen und einfach da zu sein.
Mich auf das zu besinnen, was wirklich wichtig ist. Meine Prioritäten zu ordnen und einfach mal wieder fünf gerade sein zu lassen. Das zu akzeptieren was ich nicht ändern kann. Sich selbst zuzugestehen, dass es ok ist. Es gibt Baustellen, die sind Einsturz gefährdet und trotzdem arbeiten wir bis uns die Hände bluten. Es gibt Baustellen die uns fertig und traurig machen oder den letzten Nerv rauben. Dann ist es besonders wichtig Abstand zu nehmen, die Baustelle zu verlassen und uns erstmal zu schützen.